LPVB Kopf

Pétanque im Reich der Freiheit

Die strahlenden Berlinaise-Sieger: Robin Carlsson, Bo Persson und Anders Rubin 

Am Ende hatte sich die weite Anreise gelohnt: Anders Rubin, Bo Persson und Robin Carlsson (Bild oben) gingen als Sieger der Berlinaise 2015 mit 500 Euro Preisgeld vom Platz. Das schwedische Team besiegte im Finale Laurent Brizard, Florian Gerlach (beide boule devant Berlin) und Philipp Niermann (Royale Cologne) mit 13:8. Zuvor hatten die Skandinavier das 1.BCK-Team Martin Beikirch, Astrid Geese und Andreas Runze in einem engen Halbfinale mit 13:10 bezwungen. Im anderen Halbfinale unterlagen Anja Deubel (Alzey), Carsta Glaser (Herxheim) und Laura Schleth (1. FPC Frankfurt) den späteren Vizesiegern mit 5:13.

Platz 2: Florian Gerlach, Philipp Niermann, Laurent Brizard

Die 3. Plätze: Laura Schleth, Carsta Glaser, Anja Deubel und Martin Beikirch, Astrid Geese, Andreas Runze

Insgesamt 72 Triplettes betraten am 27. und 28. Juni das Reich der Freiheit, das laut Karl Marx dort beginnt, wo das Arbeiten aufhört – und sie taten dies, comme il faut, auf der Karl-Marx-Allee in Berlin. Deren breite Promenade ist seit dem letzten Jahr Schauplatz der Berlinaise, dem ersten und einzigen lizenzfreien Turnier in der Hauptstadt, das direkt vom Landes-Pétanque-Verband Berlin veranstaltet wird. Dass es an diesem attraktiven, zentrumsnahen Ort stattfinden kann, an dem alltags (bislang) nicht Boules gespielt wird, ist der guten Kooperation mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und dem Verein „Die Allee e.V.“ zu verdanken. Letztgenannter trug mit einem erheblichen Zuschuss dazu bei, dass die Preisgelder bei diesem Turnier ungewöhnlich hoch ausfielen. Peter Beckers, stellvertretender Bezirksbürgermeister und als Bezirksstadtrat u.a. für Sport zuständig, meinte in seiner Begrüßungsansprache, dass die Promenade der Karl-Marx-Allee für den friedlichen Kugelwurf geradezu prädestiniert sei und erhoffte sich eine gute Zukunft für weitere Turniere.

Die Berlinaise (Turnierleitung 2015: Rainer Baumgart) ist dabei noch in weiterer Hinsicht ein Novum in der Berliner Boules-Szene: Es ist ein Turnier, dessen Entscheidungen sich über zwei Tage erstrecken und das mit einem „Beiprogramm“ einigen Anreiz für Neu-Interessierte und Anwohner(innen) bietet. Die Biertischbänke, Kneipensessel und Liegestühle am Rande der Spielfelder waren vor allem am Sonntag während der K.O.- und Finalrunden und bei herrlichem Sonnenschein reichlich besessen. Gespielt wurde leidenschaftlich, aber fair und überwiegend froher Sinne, der Schiedsrichter (Ole Hansen) konnte seine Rufbereitschaft zeitweise selbst im Liegestuhl absitzen. Für den Workshop hatte Landessportwart Maik Kerner einige Kugeln mit Fingerfarben markiert, das begeisterte besonders Kinder von Anwohner(innen) und Passanten, sich mit Trainingswürfen zu erproben: Nachwuchsförderung konkret.

Mit der gewachsenen Teilnehmerzahl (Vorjahr: 49 Triplettes) schließt die Berlinaise bereits im zweiten Jahr ihrer Existenz zu den anderen großen Triplettes-Wettkämpfen in Berlin auf – dem Salatgarten-Turnier in Kreuzberg, 2015 mit 76 Triplettes, und dem Großen Preis des Tegeler Boules-Clubs, 2014 mit 52, in den Jahren zuvor mit 60 bis über 90 Triplettes. Zu dieser guten Resonanz trug nicht zuletzt bei, dass dieses Turnier aktiv überregional beworben wurde und für die Rangliste des Grand Prix d’Allemagne gewertet wird. So traten denn auch rund 20 Teams mit Spielerinnen und Spielern aus anderen Bundesländern an: aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Sachsen – und 10 Teams aus Schweden. 

Gerade – aber nicht nur – von angereisten Teilnehmer(innen) gab es allerdings auch deutliche Kritik am Zeitplan und sportlichen Konzept der Berlinaise, die Samstag um 10 Uhr startete und fast den gesamten Nachmittag wettkampffrei ließ, um dann am Sonntagmorgen mit den Achtelfinales fortgesetzt zu werden. LPVB-Präsident Martin Beikirch sicherte eine Überarbeitung zu, etliche Vorschläge dafür wurden vor Ort notiert und sollen zeitnah vom Landesvorstand beraten werden. Denn auf eines sollen sich alle jetzt schon freuen dürfen: auf die Berlinaise 2016 mit hoffentlich weiter wachsender Teilnehmerzahl.

Hier findet ihr alle Ergebnisse als PDF, die Fotos sind von Tina Kino/boulebilderberlin.de

jrs


Platz 1 und 2 B-Turnier: Markus Domsch, Christine Bauhofer, Nikolaus Rötting und Mathias Lafrentz, Lasse Loher, Michael Uzarewicz (oben)
Die 3. Plätze im B-Turnier: Normann Wessbecher, Christof Wagner, Jo Lys und leider ohne Bild Karl-Heinz Büld, Ulla Pflüger, Thomas Hauptvogel


 

Platz 1 und 2 C Turnier: Gottfried Biermeier, Dirk Niebisch, Susanne Werner und Hansa Haaken, Oliver Selig, Rüdiger Kaiser (oben)
Die 3. Plätze im B-Turnier: Max Schäfer, Alexander Boese, Rolf Leinert und Walter Faud, Hajo Frank, Wolfgang Sporrer (unten)


Platz 1 und 2 im D Turnier: Dagmar Knobloch, Bianca Koch, Ralf Knobloch und Andreas Protte, Sandra Kröger, Roland Scharf


Hier gibt es noch ein paar Impressionen vom Freitagabend auf der KMA.