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Stellungnahme des DPV Präsidenten zum Fall Klaus Mohr/EM 55+

Dem DPV-Präsidium liegen nun die erforderlichen Unterlagen der CEP vor und es ist erwiesen, dass Klaus Mohr bei der EM Veteranen in Monaco mit einer manipulierten Kugel gespielt hat.
Kugelkontrollen gehören bei internationalen Meisterschaften zum Standardprogramm und Klaus Mohr wurde zufällig zur Kugelkontrolle ausgesucht. Bei der Kontrolle durch die sogenannte Boulhonnete wurde ein abnormales Verhalten der Kugel festgestellt und sie hatte ein höheres Gewicht als durch die Gravur des Herstellers ausgewiesen. Klaus Mohr wurde daraufhin direkt durch den Schiedsrichter disqualifiziert.

Die übrigen Spieler durften das Halbfinale gegen Holland antreten und haben dieses Spiel verloren.

Die Jury hat die Öffnung der beanstandeten Kugel angeordnet und dabei hat sich herausgestellt, dass die Kugel mit Baumwolle und Quecksilber befüllt war.
Die Jury hat dann in Einklang mit dem internationalen Reglement beschlossen, das gesamte Team zu disqualifizieren. Der erreichte dritte Platz wurde damit aberkannt. Zudem wurde die deutsche Delegation des Spielareals verwiesen und von der Abschlussveranstaltung ausgeladen.

Nach dem internationalen Reglement und den Statuten des DPV hat nun das DPV-Verbandsgericht über den Fall zu entscheiden. Das DPV-Präsidium darf selbst keine Strafen aussprechen, wird aber mindestens einen befristeten Lizenzentzug beantragen und behält sich vor, nach umfassender Prüfung aller Umstände, weitere Schritte gegen Klaus Mohr einzuleiten.

Die Nutzung einer manipulierten Kugel hat einen Schatten über die ansonsten perfekt organisierte Europameisterschaft gebracht. 

Ich habe mich in einer Mail bereits bei den Verantwortlichen der CEP, den Europäischen Pétanque-Verbänden, den Organisatoren und den Schiedsrichtern im Namen des DPV entschuldigt. Ebenso habe ich mich ganz besonders bei unseren Gegnern entschuldigt, sie hätten möglicherweise eine bessere Platzierung erreichen können.

An dieser Stelle möchte ich auch den übrigen Mitgliedern der Deutschen Delegation einen Trost aussprechen. Ihnen ist kein Vorwurf zu machen, im Gegenteil. Sie haben in ihrer freundlichen Art und durch ihr Fair-Play unseren Verband würdig vertreten und mussten dann diese Blamage über sich ergehen lassen.

Wie ist es zu dieser Aufstellung gekommen?
Die EM Veteranen (55+) ist eine junge Veranstaltung, sie wurde erst zum zweiten Mal ausgetragen. Zuvor gab es bereits zwei inoffizielle Veranstaltungen. Zu all diesen Veranstaltungen hat das DPV-Präsidium jeweils die Deutschen Meister 55+ des Vorjahres nominiert, sie durften sich mit einem vierten Spieler ihrer Wahl verstärken.

Ob an diesem Verfahren etwas geändert wird, ist noch nicht besprochen.

Das DPV-Präsidium geht von einem bedauerlichen Einzelfall aus.
Wir werden den Vorgang mit der gebotenen Sorgfalt und Eile bearbeiten, uns dabei aber nicht von den zahlreichen Spekulationen, Gerüchten und unsachlichen Kommentierungen leiten lassen.
Maßgeblich sind für uns die offiziellen Berichte und die Aussagen der Beteiligten.

Mit diesen Informationen bemühen wir uns, den Schaden für unseren Verband nach außen und innen so gering wie möglich zu halten und den Verursacher mit einer angemessenen Sanktion zu belegen.

Da viele Detailinformationen für das Verbandsgerichtsverfahren relevant sind, werden wir sie nicht jetzt veröffentlichen. Dafür bitte ich um Verständnis.

Peter Blumenröther
DPV-Präsident